EURO 2024
UEGD

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United by football. Vereint im Herzen Europas

Zwangsprostitution zur Fußball-EM

Pünktlich zur Fußball-EM erzählen PolitikerInnen wieder das Märchen der massiven Zunahme von Zwangsprostitution. Medien sind gefordert.

Berlin. In wenigen Tagen beginnt in Deutschland die Fußball-Europameisterschaft, ein Großereignis, an dem viele Besucher aus dem In- und Ausland teilnehmen. Für PolitikerInnen ein Anlass die Prostitution mit Behauptungen und Hetze zu verteufeln. So berichtet ZDF-heute am 08.06.2024

Wir können davon ausgehen, dass die Nachfrage auch während der Europameisterschaft nicht durch Freiwillige gedeckt werden kann und es deshalb noch mehr Zwangsprostitution geben wird.
MdB Leni Breymaier (SPD)

Um den Bedarf zu decken, werden Frauen dafür zu tausenden aus den ärmsten Ländern an die Austragungsorte in Deutschland gebracht.
MdB Dorothee Bär (CSU)

Das Märchen von 2006 lebt

Schon zur Fußball-Weltmeisterschaft 2006 in Deutschland war die Rede von 40’000 Zwangsprostituierten. Neben einem riesigen Medienecho wurde im Ausland (USA, Schweden, Frankreich, EU-Kommission, Europarat) Kritik von Personen laut, welche die WM darum boykottieren und Deutschland für sein liberales Prostitutionsgesetz maßregeln wollten.

Das vom BKA erstellte Lagebild des Menschenhandels erfuhr durch die WM keine entscheidenden Veränderungen. Die Großzahl der registrierten Fälle von Menschenhandel bzw. Zwangsprostitution im betroffenen Zeitraum stand in keinerlei Zusammenhang mit der Austragung der Spiele. So wurden während der WM insgesamt 33 Ermittlungsverfahren wegen Menschenhandels zwecks sexueller Ausbeutung oder wegen Förderung des Menschenhandels eingeleitet. Davon standen nur 5 in einem direkten Bezug zur Fußballweltmeisterschaft.

Im Ergebnis ist festzustellen, dass der im Zusammenhang mit der WM 2006 prognostizierte Anstieg von 40’000 Fällen des illegalen Aufenthaltes im Zusammenhang mit der Prostitutionsausübung und von Fällen des Menschenhandels ausgeblieben ist. Polizei und Fachberatungsstellen stellten an den Spielorten zwar fest, dass die Zahl der Prostituierten tatsächlich angestiegen war, jedoch die erwartete höhere Anzahl von Freiern ausblieb, weshalb Prostituierte noch während der WM wieder abreisten.
(Quelle BKA Bundelagebild Menschenhandel 2006)

Medien tragen Verantwortung

Der UEGD appelliert an die journalistische Sorgfaltspflicht in den Medien. Es genügt nicht polemische Propagandasprüche von Politikern abzubilden. Kritische Würdigung sowie Faktenanalyse müssen die Berichterstattung komplettieren.

Dass die Politikerinnen Breymaier und Bär mit ihren alternativen Fakten zu glänzen versuchen ist bekannt. Der zur WM 2006 gemachte Fehler, die kolportierten 40’000 Zwangsprostituierten ungeprüft abzudrucken, darf sich nicht wiederholen.
Holger Rettig, UEGD

Der UEGD wird das BKA auffordern, in seinem Bundeslagebild Menschenhandel 2024 die Behauptungen der massiven Zunahme an Zwangsprostitution zur Fußball-EM zu untersuchen und die Fakten zu veröffentlichen.

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Zwangsprostitution zur Fußball-EM

Pünktlich zur Fußball-EM erzählen PolitikerInnen wieder das Märchen der massiven Zunahme von Zwangsprostitution. Medien sind gefordert.
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Berlin. In wenigen Tagen beginnt in Deutschland die Fußball-Europameisterschaft, ein Großereignis, an dem viele Besucher aus dem In- und Ausland teilnehmen. Für PolitikerInnen ein Anlass die Prostitution mit Behauptungen und Hetze zu verteufeln. So berichtet ZDF-heute am 08.06.2024

Wir können davon ausgehen, dass die Nachfrage auch während der Europameisterschaft nicht durch Freiwillige gedeckt werden kann und es deshalb noch mehr Zwangsprostitution geben wird.
MdB Leni Breymaier (SPD)

Um den Bedarf zu decken, werden Frauen dafür zu tausenden aus den ärmsten Ländern an die Austragungsorte in Deutschland gebracht.
MdB Dorothee Bär (CSU)

Das Märchen von 2006 lebt

Schon zur Fußball-Weltmeisterschaft 2006 in Deutschland war die Rede von 40’000 Zwangsprostituierten. Neben einem riesigen Medienecho wurde im Ausland (USA, Schweden, Frankreich, EU-Kommission, Europarat) Kritik von Personen laut, welche die WM darum boykottieren und Deutschland für sein liberales Prostitutionsgesetz maßregeln wollten.

Das vom BKA erstellte Lagebild des Menschenhandels erfuhr durch die WM keine entscheidenden Veränderungen. Die Großzahl der registrierten Fälle von Menschenhandel bzw. Zwangsprostitution im betroffenen Zeitraum stand in keinerlei Zusammenhang mit der Austragung der Spiele. So wurden während der WM insgesamt 33 Ermittlungsverfahren wegen Menschenhandels zwecks sexueller Ausbeutung oder wegen Förderung des Menschenhandels eingeleitet. Davon standen nur 5 in einem direkten Bezug zur Fußballweltmeisterschaft.

Im Ergebnis ist festzustellen, dass der im Zusammenhang mit der WM 2006 prognostizierte Anstieg von 40’000 Fällen des illegalen Aufenthaltes im Zusammenhang mit der Prostitutionsausübung und von Fällen des Menschenhandels ausgeblieben ist. Polizei und Fachberatungsstellen stellten an den Spielorten zwar fest, dass die Zahl der Prostituierten tatsächlich angestiegen war, jedoch die erwartete höhere Anzahl von Freiern ausblieb, weshalb Prostituierte noch während der WM wieder abreisten.
(Quelle BKA Bundelagebild Menschenhandel 2006)

Medien tragen Verantwortung

Der UEGD appelliert an die journalistische Sorgfaltspflicht in den Medien. Es genügt nicht polemische Propagandasprüche von Politikern abzubilden. Kritische Würdigung sowie Faktenanalyse müssen die Berichterstattung komplettieren.

Dass die Politikerinnen Breymaier und Bär mit ihren alternativen Fakten zu glänzen versuchen ist bekannt. Der zur WM 2006 gemachte Fehler, die kolportierten 40’000 Zwangsprostituierten ungeprüft abzudrucken, darf sich nicht wiederholen.
Holger Rettig, UEGD

Der UEGD wird das BKA auffordern, in seinem Bundeslagebild Menschenhandel 2024 die Behauptungen der massiven Zunahme an Zwangsprostitution zur Fußball-EM zu untersuchen und die Fakten zu veröffentlichen.